Wissenschaftstheorie und Evolutionäre Erkenntnistheorie

 

Seminar
MWiWi 6.3
Prof. Dr. Kappelhoff


Zeit: Dienstag, 8:30-10 Uhr
Raum: M 12.25 / CIP I
Veranstaltungsbeginn: 19.10.2009

Hinweise zur Veranstaltung:
Der Evolutionsgedanke stammt aus der Biologie und geht auf die bahnbrechenden Einsichten von Charles Darwin zurück. Es zeigte sich aber bald, dass Evolution allgemein als ein Prozess angepasster Gestaltbildung mit einem universellen Anwendungsbereich aufgefasst werden kann. Die Evolutionäre Erkenntnistheorie (EE) beschäftigt sich daher nicht nur mit der biologischen (!) Evolution des Erkenntnisapparats einer Art (also auch des homo sapiens) sondern auch mit der kulturellen (!) Evolution von Wissen (insbesondere des homo sapiens).

Auch die Evolution wissenschaftlichen Wissens kann aus der evolutionären Perspektive betrachtet werden. Konstitutiv ist die Entstehung von Wissenschaft als einem autonomen gesellschaftlichen Teilsystem, das durch den stellvertretenden Selektor „Wahrheit“ gesteuert wird. Damit schafft die EE die Grundlagen für eine naturalistisch-emergentistische Wissenschaftstheorie, die dem hypothetischen Realismus und einem methodologischen Kritizismus verpflichtet ist.

Aus dieser Sicht werden in dem Seminar unterschiedliche wissenschaftstheoretische Ansätze, von Kritischen Rationalismus (Popper) über die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (Kuhn) und die Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme (Lakatos) bis hin zu hermeneutischen und radikal-konstruktivistischen Ansätzen, vorgestellt und diskutiert, wobei die besonderen Anwendungsbedingungen in den Wirtschaftswissenschaften besondere Berücksichtigung finden sollen.

 

Anmelden können Sie sich nur persönlich bei Herrn Prof. Kappelhoff in der Sprechstunde. (Mittwochs 10-12 Uhr)